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Donnerstag, 14. Mai 2015

Textfragment "Urlaub von mir selbst"

Urlaub von mir selbst. Das hatte ich mir vorgenommen. Um mir meinen Wunsch erfüllen zu können, schien mir eine Reise genau das Richtige zu sein. Das Reiseziel an sich sollte es mir leicht machen, mich selbst für die Zeit des Aufenthalts zu vergessen. Doch alles, was mir in den Sinn kam, hatte mit mir zu tun. Entweder, weil es etwas war, das ich mochte oder zutiefst ablehnte. Es durfte also nichts sein, an das ich denken konnte. Also beschloss ich, ein Reisebüro aufzusuchen um einen Profi mit meinem Anliegen zu konfrontieren. Schließlich sind die Mitarbeiter von Reiseagenturen darauf geschult, außergewöhnliche Abenteuer zu verkaufen. Und das ich mich auf ein Abenteuer einlassen würde, dessen war ich mir sicher. In meiner Vorstellung war das Fremd sein die Grundvoraussetzung um überhaupt etwas Abenteuerliches erleben zu können und das wollte ich für mich ja sein - fremd und nicht ich selbst!

Also betrat ich das Büro eines Reiseanbieters den ich nach dem Prinzip des Zufalls auswählte. Zufällig gibt es nur einen in meiner Umgebung. Die Dame hinter dem Schreibtisch begrüßte mich in Südseemanier. Es fehlte nur der Blumenkranz aus exotischen Blüten, den sie mir, als Zeichen ihrer Freude über mein Erscheinen, um die Schultern hätte legen können. Wobei ihr herzliches Hallo reichte, um mich Willkommen zu fühlen. Lächelnd wies sie mir einen Platz ihr gegenüber zu und bot mir eine Erfrischung an. Ich war aufgeregt und konnte es kaum erwarten mehr über meine Reise zu erfahren, die sie mir mit Sicherheit verkaufen konnte. "Wohin darf die Reise gehen?" wollte die Reisefachfrau meines zufälligen und dafür umfassenden Vertrauens wissen. "Ich will Urlaub von mir selbst machen!" antwortete ich präzise. Die Dame nickte verständnisvoll und offensichtlich wissend. Umgehend hämmerte sie irgendwelche Daten in ihren Computer und nach einer Minute ratterte bereits der Drucker hinter ihr. Zufrieden entnahm sie die Seiten und legte sie mir vor. "Wenn Sie die Entspannung suchen, werden Sie sie mit Sicherheit in einem Spa finden. Ich habe gerade ein Top-Angebot hereinbekommen, das Sie bestimmt begeistert!" Ich überflog das bunte Blatt Papier und wusste, dass sie mich nicht ganz verstanden hatte. "Ich suche keine Entspannung - ich will Urlaub von mir selbst!" 

"Jetzt verstehe ich!" meinte die Dame selbstsicher und widmete sich wieder ihrem Computer. Der Ausdruck, den sie mir Sekunden später vorlegte, war genauso bunt wie der andere - war ich zuvor in einem Spa Tempel untergebracht, fand ich mich nun in einem indischen Ashram wieder. "Spirituelle Reisen werden wirklich immer beliebter. "Komfortabel sich selbst finden" das ist das Motto dieses Reiseanbieters. Hier brauchen Sie auf keine Annehmlichkeit zu verzichten und finden trotzdem zu Ihrer Erleuchtung. Dafür wird garantiert!" "Ich will mich selbst nicht finden - ich will mich ja vergessen...zumindest einen Urlaub lang!" wandte ich ein, etwas unsicher, ob die Dame wirklich verstand, wovon ich redete. "Ach so - wieso sagen Sie das nicht gleich! Ballermann Hardcore! Moment - ich habe hier einen All-inclusive-Club, der auch alle Spirituosen inkludiert hat..." Wissend, dass ich betrunken noch mehr ich selbst war, lehnte ich höflich aber bestimmt ab, ohne näher darauf einzugehen. Nun war die Dame hinter dem Schreibtisch etwas ratlos. Sie lehnte sich zurück in ihren Sessel und überlegte. Dabei überflog sie mit ihren Blicken die Prospekte, die sich auf ihrem Schreibtisch türmten, ohne dabei unordentlich zu wirken. Ich gab ihr gerne die Zeit, obwohl ich mich mit jeder Minute die stillschweigend verstrich, unwohler fühlte. Um ihr eine neuerliche Eingebung, zumindest in den Computer, zu ermöglichen, versuchte ich erneut zu erklären, was ich mir von dieser Reise erwartete: "Ich muss, seit ich denken kann, jeden Tag ich selbst sein und ich merke, dass ich davon Abstand brauche um mich von mir zu erholen!" Den Blick, den sie mir zuwarf, ließ mich daran zweifeln, dass sie mir gleich ein passendes Angebot vorlegen würde. Um mich an einem Funken Hoffnung festhalten zu können, griff ich nach den Angeboten, die sie mir bereits vorgelegt hatte. Zumindest wollte ich ihr damit zeigen, dass ich ernsthaftes Interesse daran hatte, diese meine Reise zu buchen, die vermutlich irgendwo in ihrem Computer zu finden war. "Also Sie wollen nicht als Sie selbst verreisen..." begann sie zögerlich und mehr zu sich selbst "...und Sie wollen in dieser Zeit auch nicht daran erinnert werden, wer Sie sind...." Nun hatte sie wieder mein volles Vertrauen. Sie hatte mich verstanden und ich wusste, dass sie in jedem Moment ihren Computer mit den entsprechenden Parametern füttern würde um mir meinen Urlaubstraum zu erfüllen. Doch der Moment kam nicht. Stattdessen beugte sie sich vorne über um mir leichter ins Gewissen reden zu können: "Liebe Frau, das was Sie von mir wollen, kann ich ihnen zwar buchen, aber nur One Way. Ein Zurück gibt es leider nicht, das muss Ihnen klar sein, wenn Sie etwas in der Art vorhaben." Verdutzt sah ich sie an. Wie konnte sie behaupten, etwas buchen zu können ohne Rückfahrschein? "Und außerdem müssten Sie alles zurücklassen, nämlich wirklich alles, auch das Angenehme, das Sie an sich schätzen." Irritiert und gleichzeitig neugierig wollte ich wissen, wohin denn diese Reise gehen würde. Sie antwortete: "Egal wo Sie ankommen - Sie müssen nur aussteigen." Ich überlegte kurz und fragte um auf Nummer Sicher zu gehen: "Was kostet mich die Reisehaftpflichtversicherung?" Die Dame schmunzelte und tippte wieder auf ihrer Tastatur. Eine Minute später überreichte sie mir ein Angebot für einen Kurztrip nach Tripsdrill, Übernachtung im Baumhaus inklusive, mit den Worten: "Machen Sie erstmal das. Und erst wenn Sie für den Ausstieg wirklich bereit sind, kommen Sie bitte wieder!“


Impuls = Wort

Ist Sex die Verkörperung von Lust?

Impuls = Wort

Ich fahre ständig aus der Haut, weil ich auch nicht aus meiner Haut raus kann

Mittwoch, 6. Mai 2015

Impuls = Wort

inspiration ist wie ein stimmulierender pollenflug, der meine gedanken befruchtet. dass nicht jede inspiration früchte trägt, liegt an ihrer kreativen natur, die sich selbst genügt.

Impuls = Wort

meine welt ist klein
so klein, dass ich selbst darin kaum platz finde

Montag, 27. April 2015

Impuls = Wort

Für alles, was sich ändern lässt, findet sich ein Konsens

Der Kompromiss sollte den unveränderlichen Dingen vorbehalten bleiben!

Donnerstag, 9. April 2015

Impuls = Wort

Die Bilder im Kopf haben alle einen Denkrahmen.

Impuls = Wort

Weisheit ist keine Alterserscheinung!

Es zählt nicht, wie viel du erlebt hast

sondern

Wie viel du daraus gelernt hast!

Donnerstag, 12. Februar 2015

Samstag, 7. Februar 2015

Impuls = Wort

Ein radikaler Konstruktivist zum anderen: "In welcher Welt lebst du überhaupt?"

Freitag, 6. Februar 2015

Impuls = Wort

Die Schönheit ist inflationär
Das Kompliment wird seltener
Drum putz dich nicht zu oft heraus
Geh lieber schäbig außer Haus
Und bist du dann einmal geschmückt
Ist es dein Wandel, der entzückt!



Impuls = Wort

Das Leben ist ein Slalomlauf - wer die Kurve nicht kriegt, fliegt raus!

Textfragment KEIN MÄRCHEN!

In jungen Jahren lagen die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm zu nahe an der eigenen kindlichen Realität. Beeinflusst durch mein magisches Denken schaffte das "Es war einmal"nicht den nötigen Abstand, um nach der Lektüre seelenruhig einschlafen zu können. Der Schlusssatz "und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute" war mir Beweis genug, dass all das, was mir wenige Zeilen zuvor vorgelesen wurde, im Jetzt existent sein könnte. Dieser Umstand bescherte mir Gewissheit, dass es sich bei Märchen um wahrheitsgetreue Nacherzählungen handeln musste, die genau das beschrieben, was sich tatsächlich in diversen Hexenhäusern und dunklen Wäldern zutrug. Wie könnte es auch anders sein, wenn irgendwo der Prinz noch immer die Prinzessin küsst, sofern sie nicht gestorben sind…

Keiner konnte mir glaubhaft versichern, dass die Hexe das zeitliche segnete. Schließlich war sie im Stande ein Haus aus Kuchen zu bauen! Da dürfte es ein leichtes für sie gewesen sein, unbemerkt aus dem Backofen zu entkommen um anderenorts – vielleicht ganz in meiner Nähe, weiter ihr Unwesen zu treiben, indem sie Naschkatzen wie ich es war, in die Falle zu locken. An meine Angst vor Wölfen mag ich heute noch nicht denken! Oft genug wurden mir seine Brüder im Tierpark vorgeführt. In Anbetracht der Überreste diverser Wolfsmahlzeiten war mir als Kind klar, dass der 7-Geislein-verspeisende Wolf nicht aus seiner Art geschlagen war, sondern in Herberstein seinesgleichen finden würde. Meine kindliche Überzeugung bescherte mir so manch schlaflose Nacht, in der ich stark schwitzend unter der Bettdecke mein frühzeitiges Ableben herannahen hörte, wenn meine Mutter an meinem Zimmer vorbei schlich.

Mein eigenes Leid als Kind vor Augen und dem Drängen meiner Tochter nachkommend, machte ich mich auf die Suche nach Märchen, die in mir keine, von Angst geprägten Kindheitserinnerungen wachriefen. Ich schlug das Märchenbuch auf und wurde fündig: Die Brehmer Stadtmusikanten!
Ich erinnerte mich daran, dass dieses Märchen spurlos an mir vorüber gegangen war. Nichts in meiner Erinnerung erzeugte Gänsehaut. Im Gegenteil – für mich waren die Brehmer Stadtmusikanten eine hervorragende Möglichkeit, seelenruhig einzuschlafen. Keine Zeile brachte mein kindliches Leben in Gefahr. Gänzlich unbeeindruckt schlief ich regelmäßig darüber ein, denn alte Tiere die ausrangiert werden, hatten mit meiner damaligen Vorstellung von Gefahr nichts zu tun.

Entspannt begann ich zu lesen, wissend, dass keine Hexe in meiner Fantasie wiederauferstehen würde. Das vertraute "Es war einmal" ging leicht von den Lippen und ich sah den nächsten 15 Minuten des Vorlesens entspannt entgegen. Nach dem ersten Absatz, indem die Flucht des alten, unbrauchbaren, kostenintensiven, leistungsschwachen Esels beschrieben wird, stieg in mir ein äußerst beklemmendes Gefühl hoch. Ich dachte, es sei meine altbekannte Märchenphobie und las tapfer weiter. Ein nutzloses Tier folgte dem nächsten und mit jedem Schicksal wurde in mir das Bild, das mir auf dem Herzen lag, klarer: Dieses Märchen lag verdammt nahe an meiner Erwachsenenrealität!
Ständig wurde ich an Geschichten aus meiner unmittelbaren Umgebung erinnert, in denen sich einstige Helden von der plötzlich eigenen Nutzlosigkeit erschüttern ließen. Vieles von dem, was in den wenigen Zeilen beschrieben wurde, füllt Protokollseiten diverser Beratungsstellen und Gerichtsakten die das Abwehren des unausweichlichen „weg mit dir!“ dokumentieren.

Ausgemustert und als Kostenstelle untragbar zu werden, weil die eigene Leistung im Auge des Controllers in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zu der jahrzehntelang erarbeiteten Gehaltsstufe stände, befördert eine ungemütliche Wahrheit zu Tage! Nämlich, nicht bis zur Bahre das Letzte geben zu können. Im Unterschied zu den Brehmer Stadtmusikanten gibt es statt dem Happy End ein tragisches Schicksal, dass sich in der herannahenden Zukunft in einer Senioreneinrichtung erfüllt.
Meine Angst vor dem eigenen Alt-werden stieg in mir empor. Wie wird das einmal sein? Wie lange kann ich meinen Beruf, den ich über alles liebe und der mir meinen Sinn verleiht, ausüben? Was mache ich, wenn ich darauf hingewiesen werde, meinen Platz zu räumen, um Raum zu schaffen für jene, die zukünftig die gewünschte Leistung zum halben Preis bringen? Muss ich mich auch zum Teufel scheren, um nicht auf der Schlachtbank zu landen? Und was geschieht mit mir, wenn ich ausschließlich Kosten verursache und keine andere Leistung mehr erbringen kann, als selbständig die Toilette aufzusuchen? Trotz meines musikalischen Talents, das jeden in die Flucht schlägt, frage ich mich, ob ich jemals so flexibel sein werde, um mein Leben, reich an Jahren, noch einmal auf den Kopf zu stellen? Habe ich das Zeug zum Brehmer Stadtmusikanten?


Auf halber Textstrecke war ich gänzlich in Fragen verstrickt, die meine eigene Zukunft oder vielmehr die Angst davor, betrafen. Mein Vorlesen verlor jegliche Spannung und litt massiv unter meinen bedrückenden Zukunftsvisionen. Meine Tochter blickte meinem Vortrag offensichtlich überdrüssig, an mir hoch und meinte bestimmt:" Das Märchen ist langweilig! Lies etwas Spannendes!" Ich sah sie im ersten Moment verstört an und erfüllte ihr den Wunsch umgehend. Sollte sie sich doch ein wenig vor der Hexe fürchten - die Angst vor den Brehmer Stadtmusikanten kommt früh genug und hält an, bis zum bitteren Ende!

Donnerstag, 5. Februar 2015

Impuls = Wort

Es ist einfach schrecklich
wie schrecklich einfach es ist
einfach schrecklich zu sein

Wortspende - Schreiben auf Zuruf

Ich wäre gern meine DOPPELGÄNGERin - die ist eindeutig die bessere Version von mir...






Mittwoch, 28. Januar 2015

Impuls = Wort

Ich war jung und brauchte das Geld
Ich wurde älter und brauchte das Geld
Ich wurde alt und brauchte das Geld
Ich starb und das Begräbnis verbrauchte das Geld


Impuls = Wort

Einverstanden sein setzt kein Verstehen voraus

Dienstag, 20. Januar 2015

Impuls = Wort

Manche Schuhe machen einem das Gehen so schwer,
Dass sich die Frage aufdrängt, ob sie getragen werden wollen...

Donnerstag, 15. Januar 2015

Mittwoch, 14. Januar 2015

Impuls = Wort

Mit ernster Miene meinte Ernst:
Manchen Ernst nehm ich ernsthaft nicht ernst, egal wie ernst ich bin!

Dienstag, 13. Januar 2015

Impuls = Wort

Sind die Herzen erst erkaltet
Ist es der Krieg, der sie verwaltet
Er lässt sie schlagen für die Sache
Zufriedenheit kennt nur die Rache

Der Mensch ist längst zum Ding verkommen
Die Würde wurde ihm genommen
Der Wert des Lebens zählt nicht mehr
Um jeden Preis schenkt man es her

Der Hass entbrennt aus voller Glut
Die Angst der Zunder, der brennt gut
Das Auge tränt von all dem Rauch
Satt macht nur der Zorn im Bauch

Denken wurde längst verboten
Gefährlich, meinten die Despoten
Gefügig durch Unwissenheit
Ist es der Neid der jetzt entzweit

Egal, sagt sich die Meise leise
Auf ihrer morgendlichen Reise
Sie pickt sich Maden aus den Wunden
All jener die den Tod gefunden






Samstag, 27. Dezember 2014

Impuls = Wort

Wer sich zu ernst nimmt hat wenig zu lachen

Impuls = Wort

Ich bin nur in Details verliebt
Mehr zu behaupten, wäre vermessen
In Anbetracht der Unvollständigkeit des Gesamteindrucks

Dienstag, 23. Dezember 2014

Impuls = Wort

Die Welt meint wenig vorwurfsvoll
Das letzte Jahr war nicht so toll
Zwar habe sie recht viel erlebt
Doch hat sich letztlich nichts bewegt

Wenig war tatsächlich neu
Der Mensch blieb seinem Motto treu
Selbst für ein wenig mehr vom Gleichen
Muss Mitgefühl dem Gierhals weichen

Zu oft gehasst und kaum geliebt
Die Furcht sich vor die Herzen schiebt
Die Unterschiede sind zu wichtig
Und jeder glaubt so ist es richtig

Ein wenig fad ist es geworden
Mit den Menschen die nur morden
Rauben und sich selbst zerstören
Die Klagen muss sie täglich hören

Sie wird sich einfach weiterdrehen
Von den Menschen abgesehen
Die Menschheit ist ein Wimpernschlag
An einem unendlich langen Tag
















Impuls = Wort

Der Mensch ist wie er ist - ein Mensch eben...

Montag, 15. Dezember 2014

Impuls = Wort

Konflikte werden nicht vermieden
Die Austragung lässt sich verschieben
Doch wer die Klärung niemals wagt
Letztlich die Harmonie vertagt


Impuls = Wort

Sind die Minuten der letzten Stunde gezählt?

Impuls = Wort

Den Anfang genommen
Zur Mitte geschwommen
Von selbst ging es dann
So fängt Erfolg an

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Impuls = Wort

Was ist geschehen?
Hast du es gesehen?
Wie kann man denn bitte die Zeit zurück drehen?
Was hab ich versäumt?
Hab ich nur geträumt?
Das Leben vorbei und die Angst sich aufbäumt!
Ich hab es verpasst!
Mit der Zeit rumgeprasst!
Zu wenig geliebt und so vieles gehasst!
Ich habe vergessen
Meine Zeit war bemessen
Und zuletzt beginnt mich der Neid zu zerfressen
Auf Menschen die lachten
Die lebten statt machten
Wie konnte ich nur all jene verachten!
Jetzt ist es soweit
Ich bin nicht bereit
Ich wünschte ich wäre vom Tode befreit!


Impuls = Wort

Das Mittel zum Zweck kann man leider nicht kaufen
Dieser Umstand ist wirklich zum Haare raufen
Gehört doch der Zweck zu den dankbarsten Kunden
Der heiligt die Mittel bevor sie erfunden

Sonntag, 30. November 2014

Impuls = Wort

Ich denke also bin ich
zumindest nicht gedankenlos

Impuls = Wort

Still die Stille ohne Worte
Tatenlos das Wort los sein
Rückzug selbst ist ein Getöse
Versteinerung ein stiller Schein

Eingefroren ist das Laute
Zeit steht still, verharrt im Jetzt
Denn sogar die leise Flaute
Rauscht, wen man sich ihr aussetzt

Lass mich ein und lass mich sein
Lass dem Jetzt nichts folgen mehr
Denn Auflösung bis hin zur Starre
Ist die Stille, die ich mein'

Impuls = Wort

Wenn die Leere um sich greift
Den Raum erfüllt, zur Fülle reift
Mit Nichts ist alles voll besetzt
Nichts anderes mehr das Nichts ersetzt

Dienstag, 25. November 2014

Montag, 24. November 2014

Textfragment Zauberlehrling

Ich dachte schon, ich werd' sie los, die Geister die ich rief
So über Nacht, hab ich gedacht, ganz kurz bevor ich schlief

Am nächsten Tag, traf mich der Schlag, da saßen sie beisammen
Die Geister, um den Frühstückstisch, sie waren nicht gegangen

Bestimmt verwies ich auf die Tür, und sagte laut Ade
Doch niemand schenkte mir Gehör, laut schlürfte man Kaffee

Man bot mir eine Tasse an und fragte nach meinem Befinden
Ich sagte, gut und Dankeschön, wann werdet ihr verschwinden?

Erst blickten sie mich fragend an, dann brüllten sie vor lachen
Und einer prustete heraus, sie könnten das erst machen

Wenn der Meister es befiehlt, dann wär der Spuk vorbei
Doch ist es, wie es immer ist, es rief sie ein Lehrling herbei

Ich bin der Meister, rief ich aus, macht mich jetzt bloß nicht klein
Denn wer die Geister rufen kann, der muss ein Meister sein

Das wird ein lager Aufenthalt, meint einer aus der Ecke
Ich leg mich hin für ein paar Jahr, gibt mir mal wer ne Decke?

Ein andrer machte sich daran, Termine zu verschieben
Dann rief er seine Frau noch an, und alle seine Lieben

Entsetzt sah ich dem Treiben zu, was jetzt? entfuhr es mir
Sie richteten sich häuslich ein, bleibt ihr für immer hier?

Ein letztes Mal versuchte ich ein Machtwort auszusprechen
Als euer Meister sag ich euch, ihr habt jetzt aufzubrechen!

Gnädig meinte einer nur: kannst du denn das nicht sehen?
Ein Meister niemals Geister braucht, um etwas zu verstehen

Sie blieben sitzen, jahrelang, mein Groll jedoch verschwand
Dass ich niemals ihr Meister war, lag völlig auf der Hand

Beachtung fanden sie nicht mehr, ich hatte sie verwunden
Und als ich nicht mehr an sie dacht, da waren sie verschwunden

Impuls = Wort

Was schwer wiegt hat Gewicht

Impuls = Wort

Selbst der Anfang ist das Ende von etwas - und selbst dieser endet!

Impuls = Wort

Man kann alles sammeln - auch sich selbst!