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Mittwoch, 29. Januar 2014

Textfragment Ader

Die kreative Ader ist zum Ausschlachten da! Egal welchen Geschmack du damit triffst oder irritierst. Sie will genutzt werden und lässt sich bis aufs Blut ausbeuten. Ein Übergehen und Übersehen kränkt sie bis hin zur Krampfader, die sich durch ein Brennen und Ziehen (wohin auch immer), unermüdlich unbequem bemerkbar macht. Sie ist sich selbst Zweck und heiligt in sich alle Stilmittel, denen du dich bedienst. Sie nimmt weder Rücksicht auf Zeitgeist noch auf Bedarf. Nutzen ist ihr gänzlich fremd. Sie braucht kein Lob, keine Scheinwerfer, keinen Applaus. Sie braucht nur dich, um sich durch dich auszudrücken. Was du aus ihr machst ist ihr letztlich egal. Solange du dich ihr ausgiebig widmest.
Versuche indes niemals, Forderungen zu stellen. Knüpfe keine Bedingungen an sie und quäle sie nicht mit Ansprüchen. All das untersteht nicht ihrem Einfluss. Sie ist das Medium, in dem es geschieht, in dem du etwas durch sie entstehen lässt. Ihr eigen ist lediglich ihre Existenz, aus der heraus du zum Schöpfer wirst. Verantworte dein Tun selbst und schreibe es ihr nicht zu. So wird sie zur unerschöpflichen Quelle an Inspiration, deren unaufhaltsames Fließen nur durch das Verkennen des Bewegers zum Versiegen gebracht wird. Ein "Ader, lass nicht nach" ist demnach überflüssig!


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