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Montag, 7. April 2014

Textfragment die Sache

Sei respektlos! Der Sache gegenüber, die an dir zerrt, sich von deiner Energie ernährt. Stell dich ihr gegenüber und lache sie aus. Lache dich und mich dadurch an und verjage die Furcht vor der übermächtigen Sache, die bereits mit dem ersten zögerlichen Schmunzeln, aus Angst nicht mehr ernst genug genommen zu werden, den Rückzug antritt. Sieh einmal über sie hinweg wenn sie sich besonders groß und wichtig macht. Ignoriere sie für einen Moment und erachte sie genau in diesem als zu unwesentlich für das, was gleichzeitig noch wesentlich für dich ist. Gönne der Sache einen Ritt auf der Schaufel auf die du sie nimmst um sie sachte zur Seite zu stellen. Sag ihr, du widmest dich ihr später, nachdem du dich um das Bedeutungsvolle in deinem Leben ausgiebig gekümmert hast. Dreh dich um und mach weiter, lass die Sache links liegen. Beachte sie nicht und fordere sie im freudvollsten Moment auf, sich dir und deiner Freude zu stellen. Zeig ihr die lange Nase um ihr klar zu machen, dass du die Nase vorne hast und nicht sie es ist, die dich bestimmt, beutelt und durchrüttelt, wann und wie es ihr passt, sondern du selbst! Weise ihr den Platz auf die Ersatzbank, denn sie ist nicht mehr als ein Lückenfüller zwischen zwei schönen Momenten. Fordere sie auf, Farbe zu bekennen um endlich das Trauergewand abzulegen mit dem sie tagein tagaus herumzieht und eine Stimmung verbreitet als wäre sie selbst der Weltuntergang. Selbst wenn es so wäre scheint in der Sekunde in der du sie in ihre Schranken weist die Sonne und auch dieser Weltuntergang wird deinen Sonnenuntergang erwarten. Zögere nicht im Übersehen das Wesentliche zu entdecken indem dein Blick sich auf all das andere richtet. Blende die Sache aus und das Gelächter darüber ein. Karikiere sie, überzeichne sie, übertreibe sie, untertreibe sie, spiel mit ihr Ringelreigen bis sie sich selbst nicht mehr erkennt und sich zeigt als das was sie noch ist: die Chance auf Veränderung, die Hoffnung auf Entwicklung. Sieh sie dir an in diesem verstörten, entlarvten Zustand und begreife, was sie noch ist. Betrachte sie von jeder erdenklichen Seite und ziehe Erkenntnis und Erfahrung aus ihr. Stelle dich ihr gegenüber und schätze sie Wert für all das, was du durch sie an dir abarbeiten durftest um schlussendlich einen weiteren Mosaikstein in das noch undeutliche Portrait deiner Selbst legen zu können. Tritt nach vor und reiche dir die Hand. Klopfe dir auf die Schulter und mache dir Mut, der nächsten Sache, die sich groß und wichtig macht in deinem Leben, respektlos gegenüber zu treten, sie auszulachen und Ringelreigen zu spielen, um sie so lange herauszufordern bis sie sich als das zeigt, was sie auch noch ist.

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