Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 21. Februar 2014

Textfragment Meine Stadt

Wo ich lebe, will ich sein. Das lebendige Miteinander ist mein zuhause. Losgelöst von Hauswänden und Ortstafeln ist es die Verbundenheit zu Menschen, die in mir das Gefühl des Angekommen Seins hervorruft. Lebendige Kommunikation ist mein Weg, der von mir zu dir und zurück führt. Kein Glatteis dieser Welt macht diesen Weg unpassierbar. Die intensive Nutzung reicht aus, um ihn vom Schleichweg zur Hauptverkehrsroute auszubauen. Es braucht keine Ampeln und keine Zebrastreifen, wenn Achtsamkeit den Verkehr regelt. Selbst im Verunglücken liegt auf diesem Weg die Chance eines Neuanfangs, der keine Opfer und Täter für den Ausgleich braucht. Das Wir baut Brücken, Abkürzungen, Selbstbedienungsläden die offene Ohren, schützende Hände, kritische Betrachtungen anbieten. An jeder Ecke gibt es Spiegel, die uns zur Reflexion einladen. Der Diskurs wird gelebt und als Energiequelle genutzt, aus der heraus Entwicklung entsteht. Der verlachte Spinner wird zum Visionär, die ewig Kritischen üben sich in Feedback. Außen vor wird zur Erweiterung des Horizonts, das man einladen kann um die eigene Perspektive zu verändern. Vielleicht liegt darin die freie Sicht auf das Blau des Himmels. Öffentliche Gebäude finden überall statt, auch unter freiem Himmel. Die Öffentlichkeit schafft Raum für Interessen und deren Ausgleich. Was hier auf Saldenlisten steht, lässt sich in Zahlen nicht ausdrücken. Es wird über Zeitbudgets verhandelt, wenn es darum geht, der Einsamkeit Herr zu werden. Das Wir wird im Moment des zueinander Findens zum Marktplatz, auf dem Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Respekt gehandelt und Unterstützung angeboten wird. Das Grundprinzip Menschlichkeit reicht aus, um im Winter Vorgärten zum Blühen zu bringen, indem man einfach für ein wenig Blickkontakt seinen Schritt verlangsamt um im Entgegenkommenden, das entdeckt, was uns alle verbindet: das Mensch-sein. Das Wir braucht Toleranz, ein Aushalten der menschlichen Facettiertheit, die uns manchmal fremd werden lässt. Der Mut den Menschen zu sehen, der sich oft hinter Fassaden versteckt, macht sich bezahlt, besonders wenn Kontakt außerhalb der Komfortzone stattfindet und das Wir sich um eine Eigenheit erweitert. All das findet statt! Ich schreibe hier nicht von Utopia sondern von Fähigkeiten, die wir aus unserer bloßen Existenz heraus, mitbringen. Der Mensch als soziales Wesen, der ohne den anderen keine Chance auf Entwicklung hätte, übt sich täglich darin, nicht, weil die Gemeinschaft über allen Dingen steht sondern im Erahnen, dass das eigene Überleben nur darin gesichert ist! Das Ich braucht das Wir und ohne die vielen Ich's gäbe es kein Wir, dass letztendlich erst das Ich ermöglicht. Meine Stadt ist ein solches Wir. Sie wird geprägt von den Menschen, die in ihr und mit ihr leben. Die Kommunikation wird zum Aufbaumeister, Wegbereiter und Marktplatz. Also: lebe deine Stadt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen